Einspeisevergütung 2025 – so sieht es derzeit aus

Erfahre alles über die Einspeisevergütung 2025: Welche Vergütungssätze gelten für PV-Anlagen, welche Unterschiede gibt es bei der Einspeisung, und wie beeinflusst das die Wirtschaftlichkeit? In unserem Artikel findest Du alle wichtigen Infos rund um die Vergütungsregelungen und weitere nützliche Fakten.
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Autor: Christian Barthels

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Lohnt sich eine Photovoltaikanlage noch, wenn die Einspeisevergütung stetig sinkt? Welche Vergütungssätze gelten 2025, und wie kann die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage trotzdem gesichert werden? Die Einspeisevergütung ist ein zentraler Anreiz für Betreiber von Solaranlagen, um überschüssigen Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen und dadurch Einnahmen zu erzielen. Sie wurde ursprünglich eingeführt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu fördern, und garantiert auch heute noch eine feste Vergütung über einen Zeitraum von 20 Jahren. In diesem Artikel erfährst Du, wie die Einspeisevergütung funktioniert, welche Unterschiede zwischen Überschuss- und Volleinspeisung bestehen und was sich ab 2025 ändert. So bekommst Du einen klaren Überblick über die Voraussetzungen und kannst entscheiden, ob sich eine PV-Anlage für Dich lohnt.

Das Wichtigste für Dich vorab in Kurzform

Solaranlagen Rechner

Was ist Einspeisevergütung?

Betreiber einer Anlage erhalten eine gesetzlich festgelegte Vergütung.

Die Einspeisevergütung ist eine gesetzlich festgelegte finanzielle Vergütung, die Betreiber von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien – wie Photovoltaikanlagen – für den von ihnen ins öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom erhalten. 

Sie wurde im Jahr 2000 als Teil des EEG – Erneuerbare-Energien-Gesetz – eingeführt, um den Ausbau dieser zu fördern und Investitionen in nachhaltige Energieprojekte attraktiver zu gestalten.

Wie funktioniert Einspeisevergütung?

Das Grundprinzip der Einspeisevergütung funktioniert wie folgt: 

Die Einspeisevergütung als staatlich festgelegte Entlohnung für das Einspeisen von Strom aus erneuerbaren Energien ins öffentliche Stromnetz wird meist für überschüssigen Strom aus Photovoltaikanlagen gezahlt, der nicht selbst verbraucht wird. Dabei ist zu beachten, dass eine Überschusseinspeisung nicht dasselbe wie eine Volleinspeisung des Stroms ist. Hier die Unterschiede:

 

Überschusseinspeisung

Volleinspeisung

Der Anlagenbetreiber nutzt den erzeugten Solarstrom primär für den Eigenverbrauch

Der gesamte erzeugte Solarstrom wird direkt ins öffentliche Stromnetz eingespeist

Nur der überschüssige, nicht selbst verbrauchte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist

Der Anlagenbetreiber nutzt keinen Teil des erzeugten Stroms für den Eigenverbrauch

Dies ermöglicht eine gewisse Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz und kann zu Einsparungen bei den Stromkosten führen

Der Strombedarf des Anlagenbetreibers wird vollständig über das öffentliche Netz gedeckt

Ein Batteriespeicher kann genutzt werden, um die Eigenverbrauchsquote zu erhöhen

Für die eingespeiste Energie erhält der Betreiber eine festgelegte Einspeisevergütung

 

Wichtig bei der Überschusseinspeisung: Die Überschusseinspeisung benötigt eine Verbindung zwischen der Solaranlage und der Hausinstallation.

Wie hoch ist die Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung ist je nach Einspeiseart unterschiedlich hoch und ändert sich halbjährlich.

 

Überschusseinspeisung – Höhe der Einspeisevergütung (Stand November 2024)

Leistung der PV-Anlage

Vergütung (fest)

bis 10 kWp

8,03 Cent / kWh

bis 40 kWp

6,95 Cent / kWh

bis 100 kWp

5,68 Cent / kWh

 

Höhe der Einspeisevergütung bei Volleinspeisung (Stand November 2024)

Leistung der PV-Anlage

Vergütung (fest)

bis 10 kWp

12,73 Cent / kWh

bis 40 kWp

10,68 Cent / kWh

bis 100 kWp

10,68 Cent / kWh

Wie hoch ist die Einspeisevergütung ab 2025?

Ab dem 1. Februar 2025 wird die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen in Deutschland um 1 % gesenkt. Die neuen Vergütungssätze für Anlagen, die zwischen dem 1. Februar 2025 und dem 31. Juli 2025 in Betrieb genommen werden, gestalten sich wie folgt:

 

Einspeisevergütung: Teileinspeisung 2025

Leistung der PV-Anlage

Einspeisevergütung ab August 2024

Einspeisevergütung ab Februar 2025

bis 10 kWp

8,03 Cent/kWh

7,96 Cent/kWh

bis 40 kWp

6,95 Cent/kWh

6,89 Cent/kWh

bis 100 kWp

5,68 Cent/kWh

5,62 Cent/kWh

 

Einspeisevergütung: Volleinspeisung 2025

Leistung der PV-Anlage

Einspeisevergütung ab August 2024

Einspeisevergütung ab Februar 2025

bis 10 kWp

12,73 Cent/kWh

12,61 Cent/kWh

bis 40 kWp

10,68 Cent/kWh

10,57 Cent/kWh

bis 100 kWp

10,68 Cent/kWh

10,57 Cent/kWh

 

Im August 2025 sinkt die Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen erneut um 1 %. 

Wer erhält Einspeisevergütung?

Die Einspeisevergütung basierend auf dem EEG erhalten Betreiber von Photovoltaikanlagen und anderen Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien, die Strom ins öffentliche Stromnetz einspielen. Allgemein gilt für die Einspeisevergütung folgendes:

  • Anlagenbetreiber bekommen die Einspeisevergütung. Dazu gehören Privatpersonen, Unternehmen oder andere Organisationen, die eine Photovoltaikanlage oder andere Anlage zur Erzeugung erneuerbarer Energien betreiben.
  • Dies gilt sowohl für Überschusseinspeisung als auch für die Volleinspeisung.
  • Die Vergütungssätze sind nach Anlagengröße gestaffelt.
  • Für Neuanlagen gilt die Vergütung für 20 Jahre plus dem Jahr der Inbetriebnahme, gerechnet ab dem Zeitpunkt des Netzanschlusses
  • Jeder Zubau wird vergütungsrechtlich als Neuanlage eingestuft.

Wer zahlt die Einspeisevergütung?

Eine Einspeisevergütung erhalten Betreiber einer Anlage von den örtlichen Netzbetreibern.

Die Einspeisevergütung wird vom örtlichen Netzbetreiber gezahlt. Das ist in der Regel der örtliche Energieversorger oder die Stadtwerke, die für das Stromnetz in Ihrer Region zuständig sind. Der Netzbetreiber ist gesetzlich verpflichtet, die Vergütung nach den im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegten Sätzen zu zahlen. Die Auszahlung erfolgt in der Regel in Form von monatlichen Abschlägen, deren Höhe sich an der zu erwartenden Einspeisung orientiert.

Am Jahresende erfolgt eine Abrechnung, bei der die tatsächlich eingespeiste Strommenge mit den geleisteten Abschlägen verglichen wird. Eventuelle Differenzen werden ausgeglichen. Wichtig zu wissen ist, dass nicht der Stromversorger, von dem man als Verbraucher den Strom bezieht, für die Auszahlung der Einspeisevergütung zuständig ist, sondern ausschließlich der Netzbetreiber.

Berechnungsformel zur Einspeisevergütung

Um Deine Einspeisevergütung zu berechnen, kannst Du folgende Schritte nutzen:

1. Ermittlung des Jahresertrags der PV-Anlage

  • Überlege, wie viel Strom Deine Anlage pro Jahr voraussichtlich erzeugt. Eine Faustregel ist: Pro installiertem Kilowattpeak (kWp) erzeugt eine PV-Anlage in Deutschland durchschnittlich etwa 900 bis 1.000 kWh pro Jahr, je nach Standort und Ausrichtung.

2. Wähle die Art der Einspeisung

  • Entscheide, ob Du Deinen Strom ganz ins Netz einspeist (Volleinspeisung) oder nur den überschüssigen Strom einspeist und einen Teil selbst verbrauchst (Teileinspeisung). Die Vergütungssätze unterscheiden sich zwischen diesen beiden Varianten.

3. Finde den aktuellen Vergütungssatz

  • Je nach Inbetriebnahmedatum und Anlagengröße gelten unterschiedliche Vergütungssätze. Wenn Du Deine Anlage ab Februar 2025 in Betrieb nimmst, beträgt die Einspeisevergütung beispielsweise:
    • Bis 10 kWp (Teileinspeisung): 7,96 Cent/kWh
    • Bis 10 kWp (Volleinspeisung): 12,61 Cent/kWh
  • Achte auf die Staffelung und wende den passenden Satz an. Alles bis 10 kWp nutzt den entsprechenden Vergütungssatz. Solltest Du also eine Anlage mit 15 kWp haben, so werden die ersten 10 kWp mit den 7,96 Cent/kWh berechnet, die restlichen 5 kWp aber mit dem Vergütungssatz bis 40 kWp.

Solaranlagen Rechner

Beispielrechnung:

Für eine 45 kWp Anlage mit Inbetriebnahme ab Februar 2025 wird die Einspeisevergütung bei Teileinspeisung wie folgt berechnet:

Erste 10 kWp: 10 kWp × 7,95 Cent/kWh = 79,5 Cent

Nächste 30 kWp: 30 kWp × 6,88 Cent/kWh = 206,4 Cent

Restliche 5 kWp: 5 kWp × 5,62 Cent/kWh = 28,1 Cent

Gesamtvergütung: 79,5 + 206,4 + 28,1 = 314 Cent

Durchschnittliche Vergütung: 314 Cent ÷ 45 kWp = 6,98 Cent/kWh

Die durchschnittliche Einspeisevergütung für eine 45 kWp Anlage mit Teileinspeisung beträgt somit ab Februar 2025 voraussichtlich 6,98 Cent pro Kilowattstunde. 

Fazit

Trotz der geplanten Reduzierung der Einspeisevergütung ab 2025 bleibt die Investition in Photovoltaikanlagen attraktiv. Sinkende Installationskosten, steuerliche Vorteile und die Möglichkeit, durch Eigenverbrauch Stromkosten zu senken, tragen zur Wirtschaftlichkeit bei. Die garantierte Vergütung über 20 Jahre bietet zudem Planungssicherheit. Es ist jedoch wichtig, die individuellen Gegebenheiten und aktuellen Förderbedingungen zu berücksichtigen, um die optimale Entscheidung für eine PV-Anlage zu treffen. Lass Dich dazu von uns beraten! Gemeinsam finden wir heraus, ob eine PV-Anlage für Dich Sinn ergibt.

FAQ

Wie lange ist die Einspeisevergütung garantiert?

Die Einspeisevergütung ist für einen Zeitraum von 20 Jahren ab dem Jahr nach der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage garantiert. Dieser feste Vergütungssatz wird zu den Konditionen gewährt, die zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme gelten. Das bedeutet, dass die Vergütungshöhe nicht durch spätere Änderungen beeinflusst wird und Du langfristige Planungssicherheit hast.

Wann zahlt der Netzbetreiber die Einspeisevergütung?

Der Netzbetreiber ist verpflichtet, die Einspeisevergütung monatlich oder quartalsweise auszuzahlen, abhängig von den Vereinbarungen und der Abrechnungsweise des Betreibers. Die Auszahlung erfolgt nach der Ablesung des eingespeisten Stroms, meist durch einen Zähler am Einspeisepunkt. Es kann eine kurze Bearbeitungszeit geben, bevor die Vergütung auf Dein Konto überwiesen wird.

Lohnt sich eine PV-Anlage trotz sinkender Einspeisevergütung?

Ja, eine PV-Anlage kann sich trotz sinkender Einspeisevergütung weiterhin lohnen. Grund dafür sind gesunkene Anschaffungskosten für PV-Module, steuerliche Vorteile sowie die Möglichkeit des Eigenverbrauchs, durch den Du Deine Stromkosten deutlich reduzieren kannst. Vor allem bei hoher Eigenverbrauchsquote oder mit einem Stromspeicher lassen sich langfristig Energiekosten sparen, wodurch sich die Investition amortisiert.

Autor: Christian Barthels

Christian Barthels ist Ingenieur und Experte für Photovoltaikanlagen mit langjähriger Erfahrung im Bereich der erneuerbaren Energien. Seit 2019 engagiert er sich leidenschaftlich für nachhaltige Technologien und gründete 2021 gemeinsam mit Kağan Dogruluk das Unternehmen prev.end, um Solarenergie für alle zugänglich zu machen. Mit seiner Expertise sorgt er als Geschäftsführer dafür, dass Projekte technisch reibungslos umgesetzt werden und Kunden von den besten Fördermöglichkeiten profitieren. Sein Ziel: eine grünere und nachhaltigere Zukunft für alle.

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